Ernährung


Hunde stammen vom Wolf ab und sind somit Jäger, entsprechend sieht ihr Speiseplan in freier Wildbahn aus:

 

  1. ganze Beutetiere
  2. deren Darminhalt
  3. Pflanzen, Beeren und Früchte

 

"Grundsätzlich brauchen Hunde ein ausgewogenes Verhältnis von etwa 25 verschiedenen Nähr- und Vitalstoffen, Insbesondere hochverdauliches Eiweiß für Wachstum, Muskulatur und Stoffwechsel sowie Kohlenhydrate und Fette als Energielieferanten", erklären Ernährungsexperten.

 

Rohes Fleisch: Proteine, Fette, Mineralien, Vitamine und Wasser werden durch das rohe Fleisch angeboten. Grundsätzlich können Rind/Kalbfleisch, Geflügel (keine Angst vor Salmonellen), Fisch, Wildfleisch, Ziege oder Schaf gefüttert werden. Fische enthalten zum Beispiel viele essentielle Fettsäuren (Omega 3 /6 Fettsäuren etc.). Ebenso ist Geflügelfleisch reich an essentiellen Fettsäuren.

 

Blut: wertvolles Schlachtprodukt, das unter anderem hochwertiges Eiweiß, Eisen, nahezu alle Vitamine und Natrium enthält, also die Abtropfflüssigkeit beim Auftauen von Fleisch immer mit füttern!

  

Innereien: Leber und Niere sind sehr eiweißreich und recht mager, allerdings beinhaltet besonders die Leber recht schwerverdauliche Glykogene, der Calciumgehalt ist niedrig, dafür aber der Vitamin-A-Gehalt recht hoch. Auch Kupfer, Eisen, B-Vitamine und Biotin sind reichlich enthalten - größere Lebermengen können abführend wirken, da das schwerverdauliche Glykogen mikrobiell im Dickdarm zerlegt wird. Eine wöchentlich einmalige Fütterung sollte bestens ausreichen, da eine Überfütterung gerade wegen des hohen Vitamin-A-Gehaltes nicht ungefährlich wäre, die Inhaltsstoffe aber doch so gehaltvoll sind, dass ein Verzicht auch ein Verlust wäre.

 

Mägen von Wiederkäuern (Kuh, Schaf): sind wegen des vorverdauten Grases (besonders Blättermagen und Pansen) sehr vitaminreich, anscheinend schmackhaft, und äußerst für die Fütterung zu empfehlen. Zwar dreht sich einem anfangs der Magen um beim Gestank, der sich einem bei der Zerschneidung eines Blättermagens bietet, allerdings hat sich bisher noch jeder Barfer daran gewöhnt...

 

Schlachtabfälle (Ohren, Flechse, Lunge, Euter etc.): sind eher minderwertige Schlachtabfälle und sind in der Aminosäure-Zusammensetzung eher ungünstig und nicht so leicht verdaulich. Die Milz hat zwar einen erhöhten Eisengehalt und ein Euter kann sicherlich wegen Milchrückständen Calcium enthalten, doch sind weder viele Vitamine noch Mineralstoffe enthalten, so dass ich die Fütterung niemals für notwendig befunden habe - einzig getrocknete Lunge als Leckerchen, oder frische Lunge als nährstoffarmer Diätfüllstoff erscheinen uns sinnvoll, aber das kann jeder für sich entscheiden.

 

Fisch (wie Seelachs, Lachs, Sardinen etc.): enthalten zwar viele essentielle Fettsäuren und Jod, wertvolle Vitamine, allerdings sind die meisten Fische sehr fett. Jedoch sollte Fisch nicht zu häufig gefüttert werden, da Thiaminasen (Enzyme, die Vitamin-B1 spalten) enthalten sind und manche Fische auch Parasitenzwischenformen und Bakterien enthalten, die unseren Hunden allerdings noch nie geschadet haben! Wichtiger ist, dass Trimethylamin inaktiviert wird und dass diese Hemmung bei Dauerfütterung eine Blutarmut verursachen kann. Einmal die Woche Fisch reicht vollkommen und schadet nicht!

 

Knochen 

Sehr wichtig bei der rohen Fütterung sind die Knochen. Knochen sind nicht nur nützliche Zahnputzer, im Gegenteil, sie enthalten lebenswichtige Stoffe, Eisen, Fett, Mineralien, Enzyme und natürlich Calcium für ein gesundes Knochengerüst. Abhängig von der Größe des Hundes können auch härtere Knochen verfüttert werden, die komplett aufgegessen werden sollten. Ideal sind Rinderknochen von der Brust, Geflügelknochen (Keine Angst vor Geflügelknochen), Hühnerhälse, Lammbrust/-beine, Kniegelenke, Ziegen- oder Schafslammgerippe, Kalbsknochen, Kaninchenknochen, Fische mit Gräten (Keine Angst vor Gräten an Fischen) etc.

 

Rinderknochen (Brustknochen) sind sehr gut verdaulich, enthalten allerdings meist weniger essentielle Fettsäuren. Ochsenschwanz, Rippen und Kniegelenke sind sicherlich des Öfteren eine willkommene Abwechslung.

 

Kehlköpfe und Luftröhre sind gute Knorpelteile, die jedoch leicht zu Durchfall führen können.

 

Knochen abnagen ist dazu nicht nur gesund, sondern stärkt auch noch das Gebiss, reinigt die Zähne, beansprucht die gesamt Kopf- und Nackenmuskulatur und ist eine sinnvolle Beschäftigung die allen Hunden großen Spaß macht! Durch das langsamere Abnagen kann der Magen sich sozusagen auf die Verdauung vorbereiten und anders als bei komplett geschlungener Nahrung kann das Gehirn auch den Befehl geben, dass der Organismus nach einiger Zeit gesättigt ist.

 

Wichtig!!! Knochen niemals kochen, braten, grillen oder in irgendeiner Form erhitzen, da sich die Knochenstruktur ändert (auch niemals in der Mikrowelle erwärmen). Sind rohe Knochen ungefährlich und voll verdaulich, bewirkt das Erhitzen in erster Linie ein Denaturieren sämtlicher Vitamine und Nährstoffe und verändert die vorher verdauliche Knochenmasse in ein schwer verdauliches Gemenge, das zu Durchfällen, Verstopfung, bei Hühnerknochen zu Darmverletzungen durch Splittern und vielen unangenehmen Nebenwirkungen führen kann. Also Knochen immer roh!

Getreide ist kein MUSS, jedoch gehört es zur modernen Fütterung oft dazu. Liest man die Deklarationen der einzelnen Fertigfuttermittel, so steht hier zu fast 80% Getreide, oder was davon noch übrig ist, an erster Stelle.

 

In der Rohernährung KANN, muss aber kein Getreide in Form von Reis, Nudeln, vorgequollenen Hirse- oder Haferflocken usw. gefüttert werden.